In den letzten Jahren sind Starkregenereignisse immer häufiger aufgetreten, wodurch die Abflusskapazität der Flüsse Vechte und Dinkel an ihre Grenzen gestoßen ist und Risikosituationen für Anwohner und Unternehmen entstanden sind.
Ziel des Teilprojektes 4a ist es daher, ein besseres Hochwasservorhersagemodell für das gesamte Einzugsgebiet der Vechte sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden zu entwickeln. Dies ermöglicht eine bessere und schnellere Reaktion auf die Gefahr von Überschwemmungen, was zu effizienteren Lösungen bzw. einer effizienteren Katastrophenvorsorge führt.
Im Projekt arbeiten der Niedersächsische Landesbestrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Kreis Borken und Landkreis Grafschaft Bentheim sowie die niederländischen Gemeinden entlang der Vechte und Dinkel und die niederländischen Wasserbehörden Waterschap Drents-Overijsselse Delta und Waterschap Vechtstromen zusammen. Die Waterschap Vechtstromen koordiniert und leitet das Teilprojekt.
Die Maßnahme besteht aus verschiedenen Teilprojekten:
- Technische Verbesserungen der aktuellen Hochwasservorhersagesysteme
- Eindämmen oder gar Vermeiden von Überschwemmungen durch die Entwicklung eines Systems zur Ermittlung der optimalen Nutzung von zwei Retentionsflächen bei Coevorden und Hardenberg;
- Anpassung des Entscheidungsunterstützungssystems (BOS) für die Dinkel
- Kooperation/Informationsaustausch durch Nutzung der Systeme des jeweils anderen.
Stand der Dinge
Die Installation von Walrus in Sobek, die Kopplung zwischen dem niederländischen FEWS (Hochwasservorhersagemodell) und dem deutschen Panta Rhei (Niederschlagsabflussmodell) sowie Lopplung mit dem Einsatzmodell (Optimierung der Retentionsgebiete bei Hardenberg und Coevorden) sind nun abgeschlossen. Der Verbesserungsbericht für FEWS Vecht wird im Sommer 2019 vorgelegt, danach beginnt die Umsetzung der Empfehlungen.
Im Juni 2019 fand ein erstes Treffen mit den deutschen und niederländischen Vertretern der Wasserwirtschaft statt, um die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch zu diskutieren. Das Dinkel-Modell wurde verbessert und die Modifikation des BOS Dinkel ausgeführt. Letzteres wurde in Zusammenarbeit mit den deutschen und niederländischen Gemeinden entlang der Dinkel durchgeführt.
Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit wurden Ende 2020 Corona-bedingt in einer digitalen Demonstration präsentiert. Mehr über die Veranstaltung kann man in der Pressemitteilung (pdf, 489 kB) nachlesen.